Gemeinschaftshaus – Zensur der Ausstellung

Stellungnahme zum Zensurvorfall im Gemeinschaftshaus Langwasser,
Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg

 

Verfasser: 1. Vorstand Dr. Peter Behringer

 

 

 

Die Sommerausstellungen des Nürnberger Photoklubs im Gemeinschaftshaus Langwasser haben mittlerweile Tradition. In diesem Jahr war sie etwas Besonderes. Unter dem Titel „Fotografische Brücken zwischen Deutschland und der Ukraine“ zeigten vom 6. Juli bis 9. August nicht nur die Mitglieder unseres Vereins, sondern auch 21 Berufsfotografen des Nationalen Verbands der Fotografen der Ukraine ihre Fotografien in einer gemeinsamen Ausstellung beeindruckende Exponate. Entsprechend groß war das Interesse. Allein zur Vernissage kamen so viele Fotobegeisterte wie noch nie. Die Resonanz war durchwegs positiv.

Sechs Tage lang konnten wir uns über diesen Erfolg freuen, bis zwei Besucherinnen massive Beschwerden bei der Leitung des Gemeinschaftshauses über drei Aktfotografien vorbrachten. Das Management machte sich diese Beschwerden zu eigen und hängte die anstößigen „Nacktbilder“ sofort ab, ohne den Veranstalter darüber in Kenntnis zu setzen. Getroffen hat es die Arbeiten des ukrainischen Fotokünstlers Arsenii Hlynskyi, ein Fotograf, der seit 30 Jahren im Bereich Portrait-, Akt-, Mode- und Reisefotografie aktiv ist und an vielen internationalen Ausstellungen teilgenommen hat. Es waren die einzigen Aufnahmen dieses Genres unter 151 Fotografien der Ausstellung. Wer sich über die Obszönität der Fotos ein eigenes Bild machen will, kann sich diese auf unserem Instagram-Kanal @nürnbergerphotoklub ansehen:
Arsenii Hlynskyi A,
Arsenii Hlynskyi B,
Arsenii Hlynskyi C.

Aus unserer Sicht ist dieses Vorgehen rechtswidrig.

Die Ausstellung „Fotografische Brücken“ ist eine Veranstaltung des Nürnberger Photoklubs, nicht des Gemeinschaftshauses. Rechtliche Grundlage ist ein Mietvertrag, der auch das Hausrecht einräumt, und uns – nicht dem Gemeinschaftshaus – zur Auflage macht, die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht zu gefährden und bestimmte ethische Normen, etwa die Menschenwürde, einzuhalten bzw. zu gewährleisten. Von solchen Gefährdungen sind wir ganz weit entfernt. Diese Klauseln zeigen: Es ist dem Vermieter ein besonderes Anliegen, die Verantwortung für die Ausstellung auf den Veranstalter zu übertragen. Er verpflichtet ihn sogar, aktiv auf Vertragskonformität hinzuwirken.

Der erste Fehler war, dass die Anstoß nehmenden Frauen sich nicht an uns, sondern an die Hausleitung wandten. Das wäre nicht weiter schlimm, denn die Hausleitung hätte die Beschwerden leicht an uns weiterleiten können. Hat sie aber nicht, um die Anonymität der Frauen zu schützen. Das ist der zweite Fehler. Wer sich auf solche Wege einlässt, nimmt uns als Veranstalter jede Möglichkeit der Auseinandersetzung mit den Vorwürfen und angemessener Reaktion. Der dritte und schwerwiegendste Fehler ist die Intervention in unsere Ausstellung. Ohne vorherige Ankündigung oder Nachfrage wurden Bilder abgehängt. Dies ist vertragswidrig und tangiert die Kunstfreiheit.

Die Zensur unserer Ausstellung hat Folgen. Der Vorwurf, dass wir bei Auswahl und Konzeption der Ausstellung nachlässig und gedankenlos vorgegangen wären, haftet uns an. Wir mussten lernen, dass im Gemeinschaftshaus Kunstwerke auf Grund der persönlichen Meinung von zwei Personen abgehängt werden. Wir haben nichts in der Hand, was uns bei künftigen Ausstellungen vor solchen Interventionen schützen könnte. Ferner stehen wir vor dem Problem, unseren ukrainischen Freunden zu erklären, wie es in Deutschland um die Kunstfreiheit bestellt ist. Was uns aber wirklich traurig stimmt und am meisten beschäftigt: das Vertrauen in das Gemeinschaftshaus – bislang ein Kennzeichen unserer Kooperation –
ist beschädigt.

Der Vorstand hat in dieser Angelegenheit zweimal Gespräche mit der Hausverwaltung geführt. Wir haben bemerkt und erkennen an, dass sich die Leitung des Gemeinschaftshauses um eine freundliche und wertschätzende Gesprächsatmosphäre bemüht hat. Das allerdings ändert nichts an der Tatsache, dass sie in der Sache selbst beinhart geblieben ist.

Dr. Peter Behringer
1. Vorstand

Sommerausstellung 2024 des Nürnberger Photoklubs

Nuernberger Photoklub

Fotografische Brücken
zwischen Deutschland und der Ukraine

 

Gemeinschaftsausstellung des Nürnberger Photoklubs mit dem Nationalen Verband der Fotografen der Ukraine

 

Neue Wege geht der Nürnberger Photoklub mit seiner Sommerausstellung 2024. Er hat den Nationalen Verband der Fotografen der Ukraine zu einer gemeinsamen Ausstellung in das Gemeinschaftshaus Langwasser, Nürnberg eingeladen. Der Nationale Verband ist eine Vereinigung von Berufs- und Amateurfotografen und wurde mit der Selbständigkeit der Ukraine vor mehr als 30 Jahren gegründet. Beteiligen werden sich Fotografinnen und Fotografen aus der Oblast Poltawa, der Nachbarregion von Charkiw. Dessen kulturelles Leben muss unter dem Druck des russischen Angriffskriegs teilweise nach Poltawa ausweichen.
Beteiligen werden sich an der Gemeinschaftsausstellung 18 Fotografinnen und Fotografen des Nürnberger Photoklubs und 24 aus der Ukraine. Es gibt keine thematische Eingrenzung – gerade diese Offenheit wird aber zeigen, dass in Deutschland und der Ukraine anderes und anders fotografiert wird. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sind eingeladen, diese Unterschiede zu entdecken. Die Hängung der Werke ist geradezu darauf angelegt, den Vergleich der Bilder in alle Richtungen anzuregen. Kuratiert wird die Ausstellung von Dieter Eckert und Oleksii Samoilenko.

Der Nürnberger Photoklub ist der älteste Fotoclub Deutschlands. Er veranstaltet jedes Jahr eine Sommerausstellung, sein jeweils größter Event im Veranstaltungsjahr. Die Öffnung für einen befreundeten Verband findet 2024 erstmals statt.
Die Ausstellung wird am am 6. Juli 2024 um 15 Uhr eröffnet und geht bis einschließlich 9. August 2024. Sie kann Montag – Freitag von 8:30 bis 22 Uhr, Samstags von 10 bis 15 Uhr besichtigt werden.

Ausstellungsort: Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauerstraße 50, Nürnberg.

Ausstellung unseres Mitglieds Monika Rösler

Fotokunstausstellung
Farbe sucht Struktur – Struktur sucht Farbe

 

Unser Mitglied Monika Rösler stellt im Rathaus Schwarzenbruck vom 19. Juli bis 30. August gemeinsam mit Rüdiger Kretschmann aus.

Die Eröffnung findet am 18.Juli um 19:00 Uhr statt.

 

Finissage Ausstellung Foto Art mit Yvonne Kohn-Wolf und Dr. Alfons Wolf am 11.07.2024 um 18.00 Uhr

Nuernberger Photoklub

Finissage Ausstellung Foto Art
mit Yvonne Kohn-Wolf und Dr. Alfons Wolf

 

Unsere Mitglieder Yvonne Kohn-Wolf und Dr. Alfons Wolf freuen sich über zahlreiches Kommen und Interesse an ihrer Finissage der Ausstellung
„Foto Art“.

Die Veranstaltung findet statt in den Räumen der VR Bank in Erlangen

Nürnberger Straße 22a
91052 Erlangen

am Donnerstag den 11.07.2024 um 18.00 Uhr.

Ausstellung und Vernissage unseres Mitglieds Gustav Flügel – Meine schwarz-weiß bunte FOTOWELT

Nuernberger Photoklub

Meine schwarz-weiß-bunte Fotowelt von Gustav Flügel

 

Foto-Ausstellung und Vernissage in der Schule von Stein, Mühlstrasse 29, 90547 Stein am 14.04.2024 von 14 bis 18 Uhr.

Gustav Flügel Jahrgang 1944, geb. in Brand bei Marktredwitz im Fichtelgebirge, Mitglied im Nürnberger Photoklub und Steiner Foto-, Film- und Videoclub, bereits einmal Mittelfränkischer Fotomeister, zahlreiche Nationale und Internationale Auszeichnungen, Teilnahme an Nationalen und Internationalen Ausstellungen(Venedig,Krakau), DVF Auszeichnungen(Bayerischer Löwe in Gold, Retina Nadel in Silber) führt durch die von ihm gestaltete Jahresausstellung in der Galerie SFC des Steiner Foto-, Film- und Videoclub.

Ich habe das Thema „Meine schwarz-weiß-bunte Fotowelt“ gewählt, weil ich der Ansicht bin, dass alles Schöne dieser unserer Welt festgehalten mit der Kamera, immer wert ist, einem breiten und interessierten Publikum, nahe zu bringen. Makroaufnahmen-Landschaften oder interessante Portraits von Menschen und Tieren, oder auch Architekturaufnahmen, sind dafür geeignet in Ausstellungen gezeigt zu werden.

Ich freue mich über Ihr Kommen und wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt beim Betrachten der Bilder bei uns im Steiner Foto-Film-und Videoclub e.V.

Für Anregungen und Diskussion stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Vortrag: Walker Evans und Berenice Abbott

Nuernberger Photoklub

Unser Mitglied Peter Behringer referiert in der VHS Erlangen über Amerikanische Fotografie in den 1930er Jahren.

 

Der Vortrag ist kostenlos, eine Anmeldung ist aber erforderlich (VHS Erlangen).

Termin: 14.03.2024 um 19.00 Uhr

Vortragsort: Friedrichstr. 19, Historischer Saal, 91054 Erlangen

Walker Evans und Berenice Abbott entwickelten in den 1930er Jahren eine neue Bildsprache in der Fotografie: den dokumentarischen Stil. Nicht die Autor*innenschaft des Bilds stand hier im Vordergrund, sondern der Bildinhalt selbst. Damit ging auch die endgültige Ablösung vom Leitmedium Malerei einher. Die Arbeiten Evans in den amerikanischen Südstaaten während der Agrarkrise und die Dokumentation des Wandels von New York durch Abbott sind legendär und bis heute einflussreich. Die Autorin Susan Sontag nannte Evans den bedeutendsten Fotografen, der Amerika je fotografiert hat. Abbott wurde 1983 als erste Fotografin in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Im Vortrag werden Leben und Werk von Evans und Abbott vorgestellt.

error: Content is protected !!
Verified by MonsterInsights